In diesem Kurs werden alle Verarbeitungsschritte durchlaufen, die nötig sind, um weiße Garne mit Pflanzen bunt zu färben.
Schon Tage vor Beginn des Kurses sind die Teilnehmer aufgerufen geeignete Zutaten zu sammeln. Wie z.B. die Schalen von Zwiebeln, die in der eigenen Küche Verwendung finden. Oder diverse frische Blätter aus dem eigenen Garten, die z.B. beim Formschnitt anfallen (z.B. Walnussblätter).
Außerdem erkläre ich, welche heimischen Pflanzen sich zum Färben eignen. Und welche man leider nicht in unseren Regionen findet und dazu kaufen muss.
Zum Färben kommen weiße, zum Strang gewickelte Garne von heimischen Schafen. Bevor wir ans Färben kommen, sorgen wir für die richtige Verbindung. Damit die Farbpigmente aus den Pflanzen an den Wollfasern haften können, werden die Garne zunägst mit Alaun gebeizt. Während dessen erkläre ich welche Werkzeuge und Hilfsmittel für das Färben zum Einsatz kommen. Woher man gute Färbepflanzen bezieht. Ob und wie man diese auch in seinem Garten anbauen könnte. Und welche hilfreiche Lektüre ich empfehlen kann.
Zum Auskochen der Pflanzen können verschiedene Wärmequellen mit geeigneten Töpfen gewählt werden. Von den Pflanzen werden je nachdem Blüten, Blätter, Stengel, Wurzeln oder Schalen genutzt. Nach dem Auskochen werden die Pflanzenteile abgeschöpft und die sogenannte Färbeflotte sollte abkühlen. Damit sich später das Wollgarn beim Eintauchen nicht erschreckt.
Nun gehts ans Färben. Die Färbeflotte hat die richtige Temperatur, wenn der kleine Finger beim Eintauchen sein OK gibt. Man hat verschiedene Möglichkeiten das Garn zu färben. Je nach dem wie man nun den Strang in die Färbeflotte taucht, erhält man einfarbige und auch mehrfarbige Garne. Auch kann man schöne Farbverläufe erziehlen. Und durch Überfärben erhält man weitere Farben. Dabei kann man sich daran zurück erinnern, wie man im Kunstunterricht die Wassermalfarben vermischt hat.
Außerdem spielt der Sauerstoff bei der Intensität der Farben auch eine große Rolle. Da spricht man von der Stufenfärbung, wenn man dem Garn ein Paar Minuten Zeit zum atmen lässt.
Viele kleine Tricks sorgen für Begeisterung und leuchtende Farben.
Ist man mit der Farbe zufrieden, dann wird der Strang zum Trocknen aufgehangen. Ein schattiges, luftiges Örtchen ist die beste Wahl, da die Einwirkung von praller Sonne die Farben wieder ausbleichen würde.
Nach dem Trocken wird jeder Strang unter fließendem Wasser kalt ausgespült. So lange, bis die Farbe nicht mehr ausblutet. Danach hängt das Garn wieder zum Trocknen. Nach dem Wickeln sind die Garne einsatzbereit zum Weben, Stricken, Häkeln, Nadelbinden und vieles mehr.
Wo: Hollenhof, Dorfstr. 30-32, 54570 Rockeskyll / Vulkaneifel
Wann: 24.07.2020 ab 10 Uhr bis 26.07.2020 bis 17 Uhr
Seminargebühr: 200€ incl. Material und Nutzung von Werkzeugen und Geräten
Verpflegung: 65€ (Mittag- und Abendessen, Imbiss, Getränke)
Seminarleiterin: Silvia Schnell vom Wickingerhort Oberhausen
www.wickingerhort-oberhausen.de