Nadelgebundene Textilien waren in nahe zu allen Kulturen der Welt verbreitet. Der älteste Fund einer Nadelbindearbeit stammt aus der Jungsteinzeit. In Deutschland wurden nadelgebundene Textilien bis etwa 1550 noch in nennenswertem Umfang hergestellt, also noch etwa 300 Jahre nach der Verbreitung des Strickens. Allerdings verschwand das Nadelbinden danach fast völlig. Es gibt historische Funde von nadelgebundenen Handschuhen, Socken, Mützen, Milchsieben aus Tierhaar, daneben existieren ebenfalls einige Funde von jacken- und hemdähnlichen Textilien in Nadelbindetechnik. In Teilen von Skandinavien, besonders in Finnland, ist das Nadelbinden in der Tradition bis heute erhalten geblieben. Es ist ansonsten dort in großen Teilen der Bevölkerung noch im Gedächtnis geblieben und wird außer in der geschichtsdarstellenden Szene auch in Handarbeitsgruppen noch häufig betrieben.
In diesem Kurs wollen wir diese uralte Technik wieder erlenen. Es geht um Handhaltung und Nadelführung, verschiedene Stichtechniken, Maschenprobe, Basis-Rosette erstellen, Zu- und Abnehmen von Maschen, Anfilzen, Versäubern und Vernähen, Vorgehen zum Herstellen von Socken und Mützen.
Es werden keine Kenntnisse vorausgesetzt, dass Thema wird von Anfang an in kleinen Schritten vermittelt.
Wo: Hollenhof, Dorfstr. 30-32, 54570 Rockeskyll
Wann: 21.08.2020 ab 10 Uhr bis 23.08. bis 17 Uhr
Seminargebühren: 200€ pro Person inkl. Material (100g Dochtgarn von heimischen Merinoschafen, Holznadel)
Verpflegung: 65€ pro Person (Mittag- und Abendessen, Imbiss, Getränke)
Seminarleiterin: Silvia Schnell vom Wikingerhort Oberhausen
www.wikingerhort-oberhausen.de